Augenheilkunde für Kinder
Schon bei den ganz Kleinen ist eine aussagekräftige Untersuchung der Augen möglich.
Im Mutter-Kind-Pass ist eine augenärztliche Untersuchung im 10.-12. Lebensmonat bzw. im 20.-24. Lebensmonat vorgesehen.
Auch in den ersten Lebensjahren ist der Einsatz von kindergerechten Sehtafeln bereits möglich, die sehr rasch Aufschluss über die korrekte Zusammenarbeit beider Augen geben. Dies ist insofern wichtig, um ein kleinwinkeliges Schielen bzw. eine einseitige, kosmetisch nicht auffällige Sehschwäche zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.
Die Orthoptistin ist speziell dafür ausgebildet, verschiedene Schielformen zu erkennen und zu behandeln. Mit verschiedenen „Tricks“ arbeiten die Kleinen meist sehr gut mit.
Der Ablauf:
Vorbereitung
Eine Vorbereitung der Kinder auf den Augenarzt ist nicht notwendig. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Kinder eher während der gesamten Untersuchung gehemmt und ängstlich sind, wenn man ihnen vorher schon sagt, dass sie Augentropfen bekommen. Mitunter sind diese dann gar nicht notwendig und blockieren aber von vornherein die Mitarbeit des Kindes, sodass manchmal keine aussagekräftige Untersuchung zustande kommt.
Die Orthoptistin, Voruntersuchung
Bei der Orthoptistin werden die Augen auf Sehschärfe und Zusammenarbeit überprüft. Meist ab dem 3. Geburtstag arbeiten die kleinen Patienten mit Symboltafeln sehr gut mit und ein „richtiger“ Sehtest gelingt. Bis dahin helfen der Orthoptistin aber andere Tricks, um die Sehfunktionen zu überprüfen. Eine kleine 3D-Karte gibt Aufschluss über mögliche Sehschwächen, die Prüfung der Beweglichkeit der Augen und Parallelstand der Augen erfolgt mittels Fixieren der Kleinen auf eine Taschenlampe.
Sollte der Befund bis dahin unklar oder auffällig sein, wird die Orthoptistin die Untersuchung der Dioptrienstärke mittels Eintropfen veranlassen.
Der Augenarzt
Beim Augenarzt werden einerseits die brechenden Medien auf eventuelle Trübungen oder andere Unregelmäßigkeiten überprüft, andererseits der Augenhintergrund ausgeleuchtet um Auffälligkeiten an Netzhaut bzw. Sehnerv feststellen zu können.
Keine Angst vor der Brille!
Wenn ein Kind eine Brille verordnet bekommt, ist das meist für die Eltern schlimmer als für den kleinen Patienten. Wenn die Brille wie selbstverständlich und ohne große Umschweife auf die Nase gesetzt wird akzeptieren die Kleinen die Brille meist ohne Probleme. Wird eine Brille verordnet, dient das der bestmöglichen Sehschärfenentwicklung und das Brillentragen kann nicht auf spätere Lebensjahre „verschoben“ werden.